
TV Aufnahmen auf externen Festplatten speichern: dafür müssen Sie mittlerweile keine High-End Anlagen mehr betreiben!
Günstige Preisentwicklungen bei externen Datenträgern haben das für eine breite Masse an Usern zugänglich gemacht. Mittlerweile bieten manche Hersteller wie Samsung oder Panasonic sogar schon eine PVR Funktion über den TV selbst an!
Trotzdem ist die externe oder interne Festplatte am Receiver nach wie vor das Non-Plus-Ultra.
Warum?
Weil auch auf vielen Smart TVs das direkte Aufnehmen auf externe Speichermedien noch nicht ganz reibungslos funktioniert. Bisweilen liegt das an den Platten – manchmal stoßen Sie aber auch auf Einschränkungen des Fernsehers.
Welches Aufnahmegerät für den Fernseher (und evtl. Receiver) für Ihre Situation ideal ist, lesen Sie hier.
Außerdem besprechen wir noch:
- Eine Auswahl an empfohlenen Festplatten – weil man hier mehr falsch machen kann, als man meinen würde
- Welche Dimensionen und sonstige Specs die ideale Festplatte haben sollte
- Ob Sie Ihre TV Aufnahmen nicht doch lieber über das Netzwerk managen sollten
Inhalt
Welche externe Festplatten eignen sich für TV Aufnahmen
Worauf Sie bei der Wahl einer Festplatte achten sollten
Wieviel Speicherplatz sollten Sie einplanen?
Welche Dimension sollte die Festplatte haben?
Über den Receiver auf externe Speichermedien aufnehmen
Wenn Sie direkt über den TV aufnehmen wollen
Darauf müssen Sie achten, wenn Sie Ihren Fernseher für PVR Aufnahmen nutzen
Wann es Sinn macht, über den Fernseher aufzuzeichnen
Auf eine Netzwerkfestplatte oder ein NAS aufnehmen: die Alternative für Power-User
Übrigens: falls Ihnen am Ende des Artikels die Sache mit dem Aufnehmen auf externe Festplatten zu blöd wird: es gibt natürlich auch Sat Receiver mit eingebauter Festplatte 😉 .
Welche externe Festplatten eignen sich für TV Aufnahmen
Die erfreuliche Nachricht zuerst: grundsätzlich sollte mit jeder modernen Festplatte PVR (personal video recording) möglich sein.
Ein paar Einschränkungen gibt es und die sind von Gerät zu Gerät unterschiedlich. Grob über den Daumen kann man sagen, dass Receiver mit Aufnahmefunktion größere Kompatibilität aufweisen, als PVR-fähige Fernseher.
Bevor Sie sich für eine Platte entscheiden, werfen Sie am besten einen Blick in die Gerbauchsanweisung für Ihr Gerät.
Worauf Sie bei der Wahl einer Festplatte achten sollten
Wenn Sie wissen, worauf Sie bei Ihrem jeweiligen PVR-Gerät achten müssen, sind hier noch ein paar allgemeinere Aspekte, die Sie bedenken sollten:
Wieviel Speicherplatz sollten Sie einplanen?
Abhängig davon, wie Sie die Platte nutzen, brauchen Sie mitunter deutlich mehr Speicher:
Bloß mal gelegentlich ein Spiel oder eine Sendung aufzeichnen und die Dateien dann auch regelmäßig wieder löschen? Da reichen u.U. auch größere USB-Sticks.
Regelmäßig Sendungen aufnehmen und vielleicht auch archivieren – da lebt es sich ab 1TB deutlich bequemer. Wenn Sie die Festplatte hingegen nur als „Zwischenspeicher“ verwenden und die Dateien regelmäßig wo anders hin verlagern, täten es auch ~500GB.
Faustregel: für 240 Stunden HD Aufzeichnungen braucht es etwa 1TB. Das kann sich je nach Format allerdings drastisch ändern.
Welche Dimension sollte die Festplatte haben?
Eine Art Gretchenfrage bei externen Festplatten für TV-Aufnahmen.
2,5“ Platten haben den Vorteil (fast immer) ohne externem Netzteil auszukommen. Sie beziehen Strom über den USB Anschluss.
Problematisch wird das, wenn die Platte nicht genug Strom über diesen Port bekommt. Häufig passiert das bei Smart-TVs mit PVR Funktion. Achten Sie besonders auf ein kurzes USB-Kabel: je länger das Kabel desto mehr Spannung fällt ab. Und die ist ohnedies knapp bemessen.
3,5“ Platten wiederum haben in der Regel ein eigenes Netzteil, das angeschlossen werden muss. Das macht sie etwas unhandlicher. Gleichzeitig aber unabhängiger vom TV – was vorteilhaft ist, wenn das PVR aus dem Standby heraus funktionieren soll.
Umdrehungszahlen
Schneller drehende Festplatten sind wenig überraschend schneller beim Lesen und Schreiben von Dateien.
Bei TV Aufnahmen ist der Unterschied zwischen den beiden gängigen Geschwindigkeiten – 5400 und 7200 U/min – aber unerheblich. Der ist wichtiger, wenn Sie Daten am PC verarbeiten.
Darum geben viele lieber den 5400 U/min Platten den Vorzug: die sind noch eine Spur leiser als die schnelleren. Was in einem Wohnzimmer wichtiger ist, als die schnellstmögliche Schreibeschwindigkeit.
Zu empfehlen ist an der Stelle die Memory Play von Intenso. Das liegt vor allem daran, dass sie speziell auf die Anforderungen von PVR-fähigen Geräten ausgelegt ist.
Besonders praktisch und – sind wir mal ehrlich – cool ist die kleine Halterung, mit der Sie sie hinterm TV oder an der Wand aufhängen können. Dadurch brauchen Sie kein langes USB-Kabel. Und das wiederum ist wichtig, weil die Platte sonst evtl. zu wenig Strom bekäme (häufige Fehlerquelle bei externen Festplatten an Fernsehern).
Über den Receiver auf externe Speichermedien aufnehmen
Manche Receiver sind mehr dafür gemacht als andere.
Praktisch dazu prädestiniert, als PVR-Maschinen – und als Mediacenter – zu fungieren sind Linux Receiver. Dafür hat natürlich nicht jeder Zeit, Geduld und Budget. Soviel sei aber gesagt: wenn es denn mal mit einer Linux Box läuft, dann läuft es auch!
Dennoch können Sie auch mit einem herkömmlichen Receiver gut auf externe Medien aufzeichnen.
Wenn Sie direkt über den TV aufnehmen wollen
Direkt über den (Smart)TV aufzuzeichnen klingt nach der einfachsten Variante.
In der Praxis sind Receiver allerdings wesentlich verträglicher und haben weniger Einschränkungen.
Typische Fallstricke sind bei TVs etwa:
- Datenträger werden nur bis zu einer bestimmten Größe unterstützt
- Nur bestimmte Dateisysteme können gelesen werden
- Die aufgezeichneten Dateien können nur am TV wiedergegeben werden (Kopierschutz). Samsung TVs sind dafür besonders berüchtigt.
Darüber hinaus müssen Sie hier häufiger mit inkompatiblen Datenträgern rechnen. Manche TVs erkennen manche Festplatten einfach nicht – aus unterschiedlichsten, oft nich klaren Gründen.
Zwei eher praktische Probleme, die selbst dann bestehen können, wenn Sie die richtige Festplatte gefunden haben:
- Die Kabel-Logistik hinter der Sache. Hängt der TV etwa an der Wand brauchen Sie ein eher langes Datenkabel, wenn Sie nicht wollen, dass die Festplatte in der Luft hängt (und das wollen Sie keinesfalls!)
- Dazu kommt: je länger das USB-Kabel desto stärker der Spannungsabfall. Zieht die Platte nur über den USB Port Strom, kann es schnell passieren, dass sie davon zu wenig bekommt.
- Problemchen mit dem Strom-Management. Zwar mag alles einwandfrei laufen, solange Fernseher und Festplatte eingeschaltet sind. Wenn Sie das PVR aber mal darauf programmieren im Urlaub was aufzunehmen, wollen Sie deswegen nicht TV und Platte die ganze Zeit laufen lassen. Schaltet der TV jedoch ab, kommt es vor, dass auch die Platte runterfährt. Und dann, wenn sie aufzeichnen soll, nicht mehr aus dem Standby kommt.
Darauf müssen Sie achten, wenn Sie Ihren Fernseher für PVR Aufnahmen nutzen
Ob ein bestimmtes Speichermedium mit Ihrem Fernseher funktioniert, ist im Voraus immer schwer einzuschätzen.
Ein paar Voraussetzungen gelten aber (fast) immer :
Bei USB Sticks:
- min. 20 Mbit/s lesen
- min. 34 MBit/s schreiben
- min. 8GB Speicher (wobei das wohl eher als Empfehlung zu verstehen ist
Bei Festplatten:
- Bei 2,5“ Platten: maximale Stromaufnahme 400mA (sonst schmiert die Platte ab, weil sie über den Port nicht genug Saft bekommt)
- Bei 3,5“ Platten: eigene Stromversorgung, mindestens 5400 U/min
- USB 2.0 Kompatibilität
- Idealerweise ≤500GB Kapazität
Quelle: samsung.com
Wann es Sinn macht, über den Fernseher aufzuzeichnen
Ich hoffe ich habe Ihnen die Idee nicht (zu) madig gemacht.
Ganz vergessen müssen Sie sie nämlich nicht.
Wenn Sie bloß vorhaben, gelegentlich und in Ihrer Anwesenheit die eine oder andere Sendung aufzuzeichnen, sollte Ihnen die Leistung eines TVs mit PVR Funktion genügen.
Das größte Problem – wenn Kompatibilität gegeben ist – ist nur die Zuverlässigkeit. Wenn es nicht asolut erforderlich ist, dass regelmäßig Sendungen in Ihrer Abwesenheit aufgezeichnet werden, müssen Sie sich dafür kein eigenes Media-Center zusammenstellen.
Empfehlenswert ist hier ein einfaches Set-Up aus einem Smart-TV mit kompatiblem USB-Stick. Letztere haben mitunter schon respektablen Speicherplatz, der für gelegentliche Aufnahmen reicht und preislich die Kirche im Dorf lässt. Ein mehr als ausreichend schneller Stick mit 128 GB ist etwa der SanDisk Ultrafit, der bislang auch unter 40 Euro auf Amazon zu haben ist.
Auf eine Netzwerkfestplatte oder ein NAS aufnehmen: die Alternative für Power-User
Wenn PVR ein Sport ist, dann ist das Aufzeichnen auf ein Netzlaufwerk oder NAS die Königsdisziplin.
Bei keiner anderen Methode kann so viel schief gehen – aber auch soviel Zeit und Ärger gespart werden.
Im besten Fall müssen Sie hier nichtmal mehr verkabeln. Etwa, weil der Receiver per WLAN im Netz hängt.
Und noch besser: die aufgezeichneten Inhalte sind überall in Ihrem Heimnetz abrufbar.
Die NAS-Methode setzt eigentlich keine externe Festplatte voraus und passt hier nur bedingt in den Artikel. Ich erwähne sie aber, weil Sie womöglich feststellen mussten, dass keine der anderen Methoden wirklich ideal für Ihre Situation ist.
Was genau ist ein NAS?
Für den Fall, dass Sie zum ersten Male davon hören:
Ein NAS (Network Attached Storage) ist im einfachsten Fall eine Festplatte, die sie in Ihr (Heim)Netzwerk eingebunden haben. Fortgeschrittene Geräte sind dann sogar kleine Server, die mehrere Festplatten beheimaten. Und deren Inhalte im Heimnetz – aber auch nach außen übers Internet abrufbar – verteilen