
Auf der Suche nach einer passenden DVB-T2 Antenne?
Dann wollen Sie bestimmt erst mal wissen, ob Sie eine Zimmerantenne oder eine für’s Dach brauchen!
Wir haben diesen kleinen Guide zusammengestellt, um Ihnen bei der ersten Orientierung zu helfen. Wenn Sie erstmal wissen, ob Sie eher was für drinnen oder draußen brauchen werden, sollten Sie sich noch die Frage stellen: passive oder aktive Antenne?
Auch was es damit auf sich hat, werden wir in diesem Artikel gemeinsam klären 🙂
Welche Arten von DVB-T2 Antennen gibt es ?
Zunächst unterscheidet man zwischen zwei breiten Kategorien:
Den Außenantennen auf der einen Seite – die werden entweder an Hauswänden oder am Dach angebracht.
Und den einfachen Zimmerantennen auf der anderen Seite. Diese sind oft kaum größer als eine Kerze und können unauffällig platziert werden.
Wie Sie bestimmt schon ahnen: die wesentlichen Unterschiede zwischen diesen Antennentypen liegt in ihrer Empfangsleistung. Je größer die Antenne, desto besser (bis zu einem gewissen Grad) der Empfang.
Wovon hängt die Wahl der idealen Antennengröße ab?
Einer der ausschlaggebenden Faktoren ist hier Ihre Entfernung zur nächsten Sendestation.
Ungefähre Richtwerte finden Sie in dieser Tabelle:
Zimmerantenne | Außenantenne | Dachantenne | |
5-10km | Ja | Ja | Ja |
10-15km | OK | Ja | Ja |
15+km | Nein | OK | Ja |
Etwas genauer (und gleich eine Empfehlung für den Antennentyp) ist dieser Verfügbarkeitscheck auf dvbt2-hd.de.
Allzusehr sollten Sie da allerdings auch nicht für bare Münze nehmen – oft kann die bescheidene Zimmerantenne am richtigen Standort wider erwarten auch noch stark empfangen.
Wenn Sie ein bisschen Montageaufwand und ein paar Euro mehr aber nicht scheuen, empfiehlt sich außerhalb von Großstädten aber immer der Griff zur bestmöglichen Antenne. Allerdings sollten Sie – bevor Sie eine DVB-T2 Dachantenne selbst installieren – noch überlegen ob Sie nicht lieber doch gleich Satellitenfernsehen haben möchten. Der Montageaufwand ist vergleichbar und die Programmvielfalt deutlich überlegen.
Aktive & passive DVB-T2 Antennen
Wie auch bei anderen TV-Bauteilen unterteilen sich auch terrestrische Antennen in aktiv und passiv.
Erstere verfügen einfach nur über einen eingebauten Verstärker, mit dem das Signal aufgepeppelt wird. Immer ist das nicht notwendig, denn viel wichtiger als die Signalstärke ist in der Regel die Signalqualität. Ist die nämlich schlecht, können Sie so viel verstärken, wie Sie möchten.
Wann braucht man eine aktive Antenne?
Ein Signal zu verstärken ist dann sinnvoll, wenn es gut aber schwach ist.
Die Qualität ergibt sich in aller Regel daraus, dass wenig Störfaktoren (siehe weiter unten) auf das Signal einwirken.
Und schwächer wird es immer dann, wenn Sie sich weiter von der Quelle entfernen.
Einen merklichen Unterschied macht ein Antennenverstärker also dann, wenn Sie weit weg vom nächsten Sendemasten leben, aber ein weitgehend ungetrübtes Signal empfangen. Feststellen können Sie diese Parameter am ehesten an einem DVB-T2 Receiver.
Zimmerantennen – Stabantennen und Panele
Zimmerantennen kommen meistens in einer von zwei Formen:
- Stabantennen
- Panelantennen
Stabantennen gibt es etwas häufiger und sie werden für gewöhnlich ausschließlich in Zimmern verwendet. Panelantennen werden hingegen gerne auch als Hybriden angeboten.

Abgesehen von der Form unterscheiden sich die beiden Typen auch in der Art und Weise, wie Sie Signale empfangen. Die genauen technischen Feinheiten würden an dieser Stelle den Rahmen des Artikels sprengen (davon ab sind nicht alle Flachantennen auch wirklich Panelantennen … etc. 😉 )
Wann lohnt eine Zimmerantenne?
Wie schon weiter oben erwähnt, hängt das stark von Ihrem Standort ab. Je näher am Sendemasten, desto eher klappt der Empfang via Zimmerantenne.
Die Nähe allein ist aber noch keine Garantie für glasklaren Empfang. Gerade über Zimmerantennen klagen viele Verbraucher. Denn die sind auch mit Abstand am empfindlichsten für Störungen.
Was auch in der Natur der Sache liegt: indoor gibt es weit mehr, das das Signal abschirmen oder beeinflussen kann.
Achten Sie darum speziell bei Zimmerantennen auf einen guten Standort. In der Nähe von Fenstern (die nicht abgedeckt sind), ist immer besser als in der Mitte des Raums oder gar in einem Metallschrank.
Auch sollten Sie die Antenne möglichst weit weg von Störfaktoren platzieren.
DVB-T2 Außenantennen
Außenantennen haben viele verschiedene Formen. Außerdem kann man hier wieder zwischen zwei Unterkategorien unterscheiden:
- Kleinen Außenantennen, die man z.B. an der Fensterbank, am Balkon oder an der Hauswand anbringt
- Dachantennen, die oft deutlich mehr Platz brauchen und oberhalb der Regenrinne platziert werden
Kleine Außenantennen
Hier gibt es unterschiedlichste Bauformen.
Angefangen von Panel-/Flachantennen, die man auch in Zimmern aufstellen kann, bishin zu Kuppelantennen.

Die Empfangsleistung solcher Geräte lässt sich nicht in einem Wort zusammenfassen. Zwar gelingt mit einer Außenantenne meist ein besserer Empfang, als mit einer Indoor-Antenne. Das ist aber oft allein dem Umstand geschuldet, dass sie nicht von Wänden und Möbeln beeinträchtigt werden.
DVB-T2 Dachantennen
Im Reich der Dachantennen gibt es den Klassiker schlechthin in Form der UHF-Antenne.

Was wie ein Relikt aus dem Analog-TV Zeitalter aussieht ist auch heute noch die empfangsstärkste DVB-T2 Antenne. Wer sich sowas aufs Dach stellt, tut auch gut daran gleich einen Anschluss für Radio zu verlegen.
Wenn wir über Dachantennen sprechen, sollten wir auch gleich darüber reden, inwiefern sie die Frage nach dem Sinn von DVB-T2 Empfang ad absurdum führen:
Zur Dachantenne greift nur, wer mit kompakten Antennen keinen ausreichenden Empfang bekommt.
Der eine große Vorteil, den DVB-T2 gegenüber Sat-Anlagen hat ist aber: dass man sich aufwändige Montagearbeit spart und kostenlose Sender frei empfangen kann.
Wer also mit keinen Zimmer- oder kleinen Außenantennen fernsehen kann, ist ohnedies gezwungen, die Ärmel hochzukrempeln. Ob Schüssel oder UHF Antenne ist dann auch egal – die 15 Minuten, die das Ausrichten einer Sat-Schüssel mehr kostet werden durch die zusätzlichen Sender mehr als wettgemacht.
Zugegeben, DVB-T2 Antennen haben dann noch den Vorteil, nicht ganz so anfällig für Schlechtwetter zu sein.
In meiner persönlichen Wertung gewinnt aber die Sat-Anlage. Aber das ist Geschmacksache 😉
Störfaktoren beim Antennenempfang
LTE-Funk
Nicht genug, dass mit der digitalen Dividende II ein paar Frequenzen von DVB-T zu den Mobilfunkbetreibern wanderten.

LTE ist auch nach diesem Klau ein Rivale der DVB-T2 Signale. Hinter vielen Empfangsstörungen werden LTE-Signale vermutet.
Dass sich verschiedene Funktechnologien im Wege stehen ist aber nichts Neues. Genausogut gibt es Berichte von Funkmikrofonen (die auch einen eigenen zugewiesenen Frequenzbereich haben), die von DVB-T2 Signalen gestört werden. Liegt einfach in der Natur der Sache.
Alles andere, das ein Magnetfeld erzeugt
Störsignale können oft von Geräten kommen, die gar nicht dafür konzipiert sind, Wellen auszusenden.
Im Grunde kann das alles sein, durch das Strom fließt. Je weniger etwa ein Stromkabel nach außen hin abgeschirmt ist, desto stärker kann es ein Funksignal beeinträchtigen.
Für gewöhnlich wird sich in Ihrem Haushalt aber nichts finden, das ein dermaßen starkes elektromagnetisches Feld erzeugt, dass der Empfang großflächig eingeschränkt ist. Wenn schon, sollten Sie jedenfalls einen Eletkriker kommen lassen 😉
Worauf Sie allerdings achten sollten ist, Zimmerantennen nicht zu knapp neben anderen Elektrogeräten zu platzieren. Viele Geräte arbeiten mit weit größeren Stromstärken, als Sie vermuten würden – etwa ein bescheidener Wasserkocher.
Wände und weitere Abschirmer
Genauso störend können sich (dicke) Wände verhalten.
Besonders, wenn mit Stahlbeton gearbeitet wird, kann das das Signal beeinträchtigen.
Weitere Klassiker sind Möbel – besonders solche, die teils oder gänzlich aus Metall sind. Kein guter Ort, um eine Antenne aufzustellen 😉 Aber das versteht sich von selbst.
Fazit zu DVB-T2 Antennen: oft braucht es mehrere Anläufe
DVB-T2 ist praktisch, wenn man keine langen Kabel verlegen will. Auch spart man sich mit kompakten Antennen eine schwierige Montage, wie bei Sat-TV.
Gerade mit den kompakteren Antennen klappt allerdings der Empfang nicht gleich auf Anhieb. Das mag an einem ungeeigneten Antennenstandort liegen oder schlichtweg daran, dass die Empfangsleistung für Ihre Wohnregion nicht ausreicht.
Wer hier auf Nummer sicher gehen will, müsste in entlegeneren Gegenden eigentlich gleich eine Dachantenne montieren. Dabei ist aber wieder die Frage, ob sich der Aufwand lohnt – denn die kostenlosen deutschen Sender (und noch viele weitere mehr) empfangen Sie auch über Satellit. Und haben damit noch weit mehr Möglichkeiten.
Wirklich praktisch und preiswert ist DVB-T2 also eigentlich nur in folgenden Szenarien:
- Camping und Wohnmobil – denn hier ist das Signal mit einer DVB-T2 Antenne schneller gefunden, als mit einer Sat-Schüssel am Wohnmobil
- Vorübergehende Wohnsituationen – wenn Sie nur auf absehbare Zeit an einem Standort die wichtigsten Sender empfangen wollen, lohnt sich eine kleine Zimmer- oder Außenantenne
- Für Zweitgeräte – wenn in einem Zimmer oder etwa in einer Ferienwohnung der Empfang der öffentlich rechtlichen genügt, ist DVB-T2 per Zimmerantenne bequemer, als Kabel quer durchs Haus zu verlegen