
Astra und Eutelsat’s Hotbird kann man ohne große Schwierigkeiten mit einer Sat-Antenne empfangen.
Dass man die beiden Positionen problemlos gleichzeitig ansteuern kann, liegt daran, dass sie keine 6° voneinander trennt. Mit ein wenig Mehraufwand haben Sie hier also die Möglichkeit, Ihre Sender-Auswahl zu vervielfältigen.
Um diese in Deutschland vermutlich beliebteste Satelliten-Kombination zu empfangen, haben Sie im Groben drei Möglichkeiten. Nach absteigendem Schwierigkeitsgrad sortiert wären das:
- Sie bauen eine konventionelle Sat-Anlage mit zwei LNBs auf. Einer davon empfängt dann das Astra Signal und der andere Hotbird. Dazwischen müssen Sie noch ein paar Bauteile schalten
- Sie erstehen einen Monoblock-LNB, der bereits ab Werk beide Satellitenpositionen empfängt
- Sie greifen zu einer Sat-Flachantenne für Astra und Hotbird
Achtung: ohne einen DiSEqC-fähigen Receiver helfen alle diese Anleitungen nichts. Praktisch jeder moderne Receiver sollte diese Voraussetzung allerdings erfüllen. Das gilt auch für zeitgenössische Fernseher mit eingebauten Tunern.
Die klassische (&aufwändigere) Methode: zwei LNBs an einer Satellitenschüssel
Diese Methode ist vielleicht die gängigste von allen.
Sie bietet zwar einerseitz die größte Flexibilität. Andererseits müssen Sie hier auch den meisten Aufwand betreiben.
Mit ein wenig Grips und Lernwillen, werden Sie den Aufbau aber auch als Laie meistern.
Die Idee
Ihr Receiver bekommt das Satelliten-Signal von einem LNB. Dieser ist mitsamt der Schüssel auf eine bestimmte Satellitenposition (z.B. Astra 19,2°) ausgerichtet.
Wenn Sie nun gleichzeitig auch Hotbird sehen möchten, leuchtet es doch schnell ein: warum nicht einen zweiten LNB auf die Schüssel richten? Man spricht hier dann von Multifeed-Empfang.
Klingt übermäßig simpel, ist in der Praxis aber nicht wesentlich komplizierter.
Muss ich dann ein zweites Kabel zum Receiver legen?
Keine Angst – auch, wenn Ihr Receiver nur einen einzigen Anschluss hat, können Sie Ihre Anlage um einen zweiten LNB erweitern.
Dazu verwenden Sie ein zusätzliches Bauteil in Ihrem Aufbau: einen DiSEqC 2/1 Position-Schalter.
Wie der Name vermuten lässt, führen zwei Kabel in ihn hinein – das wären die, die von den beiden LNBs weggehen.


Am anderen Ende führt dann ein Kabel zu Ihrem Receiver. Dieser kann nun dem Position-Schalter kommunizieren, wenn Sie ein Programm vom anderen Satelliten anfordern (=umschalten). Hierfür müssen Sie nur noch einer der beiden Positionen die 1 bzw. das A zuweisen, der anderen die 2 bzw. das B.
Damit ließen sich aber weit mehr als zwei Satelliten gleichzeitig empfangen
…Und zusätzlich könnten Sie auch noch weit mehr, als einen Teilnehmer (Receiver) an so eine Anlage schließen.
Allein: mit wachsender Anzahl an Teilnehmern und Satellitenpositionen wird der Aufbau komplexer. Die obige Veranschaulichung geht vom simpelsten Fall aus: dass Sie Astra und Hotbird auf einem Receiver gleichzeitig empfangen. Und, dass Sie dafür zwei Single-LNBs verwenden.
Weitaus komplexere Aufbauten sind möglich – einen guten Überblick mit Diagrammen finden Sie z.B. hier auf Satlex.de.
Astra und Hotbird mit einem LNB empfangen
Nicht jeder empfindet Sat-Empfang und das Aufbauen einer Satanlage als interessante Nachmittags-Beschäftigung.
Wenn Sie keine Lust haben, viel zu fachsimpeln und einen einfacheren Weg suchen, sich durch das Angebot von Astra und Hotbird zu zappen, gibt es einen wesentlich einfacheren Weg:
Monoblock-LNBs empfangen beide Positionen auf einmal
Ein Monoblock LNB ist so aufgebaut, dass er mehrere Satellitenpositionen auf einmal empfangen kann. Die häufigste Kombination für hiesige Geräte ist – wenig überraschend – Astra & Hotbird (theoretisch könnte man so einen Monoblock-LNB für eine beliebige Kombination zweier Satelliten verwenden, die 6° auseinanderliegen).

Mit eingebaut ist auch schon ein Positionsschalter. Sie verkabeln das Ganze also so, wie einen gewöhnlichen LNB. Bloß bei der Justierung brauchen Sie etwas mehr Fingerspitzengefühl, damit auch beide Sat-Positionen sauber empfangen werden.
Monoblock-LNBs sind natürlich ebenfalls in Twin- und Quad-Ausführung zu haben. Quattro-Monoblocks sind allerdings nicht gängig. Heißt, dass Sie mit einem Monoblock maximal vier Empfänger zugleich speisen können. Alle vier können dabei auf beide Satellitenpositionen zugreifen.
Flachantenne für Astra und Hotbird Empfang
Noch einen Tick weniger Kopfschmerzen haben Sie mit dieser Lösung: eine Flachantenne mit 2 eingebauten LNBs für Astra und Hotbird.
Die übliche Beschränkung auf einen einzigen LNB hebt diese Sonderkonstruktion auf. Dafür können Sie i.d.R. auch nur Astra und Hotbird zugleich sehen.

Was Flachantennen angenehm macht, habe ich in einem anderen Artikel schon mal erläutert. In aller Kürze:
- Sie sparen sich das Rummurksen mit einem LNB
- Die Installation ist eine Spur einfacher, als die einer gewöhnlichen Schüssel
- Flachantennen sind wesentlich unauffälliger und auch ohne Bohren installierbar.
Selfsat H50 M2 Dual: für den gleichzeitigen Empfang von Astra und Hotbird
SelfSat sind gewissermaßen Veteranen unter den Herstellern von Flachantennen. Wenig überraschend, dass sie auch eine Multifeed-Fähige Antenne in petto haben. Die gängige Linie heißt H50 M2 und gilt als zuverlässige Schüssel. Es gibt sie in Ausführungen für bis zu 4 Teilnehmer gleichzeitig.
Nachdem für den Multifeed-Empfang grundsätzlich größere Schüsseln benötigt werden, hat die H50 M2 aber einen Nachteil: es gibt sie nur in einer Größe. Zwar ist die Empfangsqualität wie von SelfSat gewohnt hervorragend. Die Schlechtwetterreserve für Hotbird ist dagegen nicht sehr groß. Anders gesagt: bei ausgiebigem Schnee/Regen wird sich das in der Bildqualität niederschlagen.